Schweden-Baby goes China!

Von Österreich nach Schweden in die "dritte Dimension". Es hätte wohl niemand für möglich gehalten - vor allem ich selbst nicht. Eine strebsame Architekturstudentin im Auslandsstudium in Schweden, die bis dahin erst wenig Großstadtluft geschnuppert hat, und eine ausgewachsene Reise nach Asien - das beides zusammenkommt, passiert wohl nicht alle Tage.
Umso gespannter war ich dann, als der Tag der Abreise wirklich bevorstand und wir nach einer mühsamen aber sehr angenehmen, weil zwei ganz liebe Studienkolleginnen im Gepäck, Reise an unserem ersten Zielort ankamen - Beijing, here we come!

Nach einem Powernap im Hostel nach der Ankunft in 北京 (Beijing) ging es hinaus in die große Stadt. Das Treffen mit den anderen Studenten vor dem Tianmenplatz und dem Eingang zur Verbotenen Stadt gestaltete sich aber etwas schwierig, zu viele Chinesen, zu viel Smog - da erkennt man sogar schwedische Blondschöpfe schwer.



Endlich vereint stand dann der erste Programmpunkt zur Besichtigung an, der kleine Architekten-Herzen schon mal höher schlagen lässt. Mit einem Taxi der anderen Art gings zum CCTV Headquarters Building von Rem Koolhaas.



Die Fahrt mit dem chinesischen Motorrad mit Häusschenaufsatz gestaltete sich recht holprig und laut, unser Fahrer kämpfte sich tollkühn auf schnellstem Weg durch den Großstadtjungle, was mich und meine Studienkollegin auf dem Rücksitz schon mal zum Schwitzen brachte. In Beijing verhält man sich auf der Straße einfach anders - nicht schauen, hupen heißt's hier, und es funktioniert; meistens. ;)
Den 3-S-Blick lernt hier in der Fahrschule wohl keiner. Übrigens wächst in Beijing die Zahl der motorisierten Fahrzeuge und Menschen, die einen Führerschein haben, jede Woche um 1000 - also nichts für Zartbesaitete, Chaos vorprogrammiert.




Schon auf dem Weg zum 798 Art Space, einem riesigen Art District im Nordwesten von Beijing, wurde ich mir der Größe der Stadt bewusst. Eine 50 minütige Fahrt mit dem Taxi, die ich mit dem Finger auf dem Stadtplan, den ich nur zu einem Viertel ausgebreitet hatte, nachzuvollziehen versuchte, ließ mich nicht schlecht staunen.

Die folgenden Tage gestalteten sich diesbezüglich dann ähnlich - eine U-Bahnkarte, bei der nur jede dritte Station angezeigt wird, weil es sich sonst nie auf dem Plan ausgehen würde. Eine Straßenkarte, deren Maßstab Beijing fälschlicherweise wie eine Stadt europäischer Größe erscheinen lässt, weil der Spaziergang von einem Block zum nächsten schon mal 30 Minuten kostet.
Mir wurde also schnell bewusst, dass sich das Leben hier wohl mehr auf dem Weg von Punkt A nach B abspielt, als an den Punkten selbst. Von den Dimensionen überwältigt und vom Jetlag geschwächt war ich aber doch sehr aufgeregt, was wohl die nächsten Tage bringen würden.

1 Kommentare:

  1. Anonym hat gesagt…

    Mei, da wär ich auch gern gewesen...